November 2014

Mit ihren einzigartigen Felsformationen, unterirdischen Städten und Feenkaminen ist Kappadokien eine der bizarrsten Landschaften der Welt. Begleiten Sie unsere Chronistin auf ihrer spannenden Reise durch die magische Welt der Tuffsteine.

Ihr Chronist

Ich heiße Antje, bin (noch) 33 Jahre alt, verheiratet ohne Kinder und lebe in Aalen. Meine wichtigsten Hobbies sind Reisen, Lesen, Schreiben, Fotografieren und Boulen. Daher werde ich mich zum Jahreswechsel auch als professionelle Reisebloggerin selbständig machen.

Als Diplom-Betriebswirtin (FH), Master im Tourismus und Gepr. Grafik-Designerin PC (SGD) habe ich schon viel im Leben gesehen und freue mich nun auf diesen neuen Abschnitt. Starten werde ich ihn mit dieser Reise nach Kappadokien, die ich mit einer Sport-Freundin unternehme. Wir sind vorher noch nie zusammen verreist und lassen unsere Männer jetzt einfach mal zu Hause.

1. Tag: Ankunft in Antalya

Hallo liebe Türkei-Fans,

ich bin heute das erste Mal in die Türkei geflogen und war sehr gespannt, was mich dort erwarten würde. Bisher kannte ich das Land nur aus Dokumentationen im Fernsehen oder von Erzählungen durch aus der Türkei stammende Arbeitskollegen. Nur meine Reisebegleitung Pat konnte schon mit ein paar Erfahrungen aushelfen und so die „Reiseleitung“ am ersten Tag übernehmen.

m 6.05 Uhr ging unser Flug von Stuttgart, daher mussten wir sehr früh aufstehen. Überraschenderweise war schon einiges los dort. Das Einchecken bei SunExpress verlief schnell und problemlos, dafür standen wir an der Sicherheitskontrolle etwas länger an. Mit dem Bus ging es schließlich zum Flieger und fast auf die Minute pünktlich starteten wir. Das Wetter bei fünf Grad und Nieselregen würden wir auf keinen Fall vermissen.

Nach ein paar kleinen Turbulenzen und nicht ganz drei Stunden Flugzeit landeten wir überpünktlich in Antalya. Die Sonne schien schon bei 15 Grad, allerdings war es etwas diesig. Wir waren fix durch die Passkontrolle und bekamen auch sehr schnell unsere Koffer. Draußen vor der Tür empfing uns ein Guide von Berge & Meer mit einem Schild und schickte uns zu unserem Hotelshuttle. Es war ein kleiner Transporter mit neun Sitzen, der aber bis zum letzten Platz gefüllt wurde. Nach nur wenigen Minuten und der Plünderung der Minibar im Bus durch alle Mitfahrenden verließen wir den Flughafen.

Unsere Fahrt zum Hotel dauerte nicht lange, wir wurden im IC Hotel Airport abgesetzt, direkt nach den Schranken vom Busparkplatz. Das Gebäude wirkte stattlich, lag aber genau in der Startschneise des Flughafens. Immer wieder hörte man also die Flieger über den Kopf rauschen, egal ob das Fenster offen oder geschlossen war. Am Abend waren wir aber so müde, dass es uns egal war. Dafür hatte das Zimmer einen schönen Blick auf den großen Außenpool, was für die fehlende Strandlage entschädigte. Darüber waren wir erst etwas enttäuscht, fanden aber am Nachmittag eine gute Alternative.

Nach dem Einrichten des Zimmers und dem Verbinden mit dem kostenlosen WLAN packten wir unsere Sachen und quälten den armen Rezeptionisten mit Fragen. Deutsch klappte bei dem jungen Mann noch nicht so gut, er übte noch, aber auf Englisch konnten wir uns gut verständigen. Er brachte mir auf Nachfrage auch gleich das wichtigste Wort überhaupt bei: Danke. Mit ein paar gewechselten Euro zu einem annehmbaren Kurs schickte er uns auf die Straße vor der Tür, wir sollten dem roten Bus 600 winken, wenn wir ihn sehen würden. Dieser fährt alle halbe Stunde in die Innenstadt von Antalya, man bezahlt vier Türkische Lira (TL).

30 Minuten später waren wir schon in der Stadt und mit ein paar Mal nachfragen schafften wir es auch in die schöne Altstadt. Mit einem Schlenker durch den Hafen erkundeten wir die Gassen und genossen das herrliche Wetter bei mittlerweile 24 Grad. Mir gefielen die alten Häuser wirklich sehr gut, auch die Atmosphäre war ganz besonders. Nur die vielen Verkäufer, die einen immer wieder zu ihren Ständen oder auf die Boote locken wollten, nervten mit der Zeit etwas. Selbst wenn man Nein sagte, gaben sie nicht auf, allerdings purzelten die Preise dann ganz schnell um die Hälfte.

Wir trafen aber auch nette Herren wie Yusuf, der uns mehr oder weniger eine private Führung anbot, die wir aber ablehnten. Oder auch eine Gruppe älterer Männer beim Würfelspiel, die sich richtig freuten, als ich ein Foto von ihnen machen wollte. Sie fragten auch nicht nach Geld, wie es andere gerne nach dem Foto taten. Was uns auch sehr auffiel, waren die unzähligen Katzen in den Straßen. Und einige Brautpaare, auf der Suche nach einer schönen Fotolocation, erfreuten unsere Gemüter beim Bummel.

Da hier die Uhren eine Stunde vorgestellt werden, wurde es auch hier gegen 17 Uhr dunkel. Die Straßen erwachten dann erst zum Leben, die Einheimischen waren jetzt vornehmlich unterwegs. Allerdings musste man jetzt auch im Straßenverkehr mehr aufpassen, denn Autos, Roller, Taxis usw. fuhren jetzt kreuz und quer, parkten auch mal mit Warnblinker gegen die Fahrtrichtung mitten auf den Straßenbahnschienen. Wir hatten unseren Spaß, das Treiben eine Weile zu beobachten.

Nach einer Weile stellte sich heraus, dass wir an der falschen Haltestelle auf Bus 600 warteten. Schließlich fragten wir uns aber mit Händen und Füßen durch und fanden unseren Weg zurück ins Hotel. Eine kleine Pause vor dem Abendessen tat jetzt gut, dabei entdeckten wir auch die schöne Poolansicht bei Nacht. Das Abendessen in Buffetform war vielfältig und es bot etwas für jeden Geschmack. Wir probierten uns komplett durch und waren am Ende vollkommen satt. Aber es schmeckte auch gut.

Zum Entspannen erkundeten wir noch etwas die Hallen des Hotels und den Außenpool. Auch hier gab es Katzen ohne Ende. Selbst im Speisesaal spazierte ein Exemplar der Spezies durch die Reihen, was aber niemand störte. Wir entdeckten schließlich den Innenpool, ein Fitnesscenter, Jacuzzi-Räume, Frisör, Nagelstudio, Souvenirladen und eine riesige Bar.

Zum Abschluss hätten wir uns vielleicht noch über einen türkischen Tee gefreut, aber wir wurden leider nicht fündig, weder an der Bar noch im Zimmer. Aber wir fielen dann auch so völlig erledigt in die getrennten Betten, sehr praktisch für befreundete Reisende. Die Nachbarn waren noch etwas laut, aber es legte sich bald. Wir waren letztlich sehr froh, dass wir auch ohne Erfahrung oder Sprachkenntnisse allein unterwegs sein konnten. Die Menschen reagierten immer sehr hilfsbereit und freundlich. Das beeindruckte uns sehr positiv.

So verbrachten wir einen wunderbaren Tag in Antalya.
Sağ ol! Danke!

2. Tag: Konya

Hallo liebe Türkei-Fans,

ich werde, glaube ich, langsam einer von Euch. Heute sind wir zwar sehr viel gefahren (ca. 520 km in 13 Stunden), trotzdem konnte ich mich von der landschaftlichen und kulturellen Schönheit des Landes überzeugen. Dazu hat auch unser Reiseleiter Güner beigetragen. Die langen Passagen im Bus hat er mit seinen Informationen sehr kurzweilig gestaltet, wusste aber auch, wann die Zuhörer mal eine Ruhephase benötigten. Und Ertan, unser Busfahrer, fuhr sehr angenehm und legte wirklich ausreichend Pausen ein. Am Ende des Tages erfuhren wir, dass er heute sogar Geburtstag hatte.

Übrigens sind wir in einem sehr modernen Reisebus unterwegs, mit LED-Leuchten am Platz und einem kleinen Bildschirm in jeder Rückenlehne. Ich nutzte die Anschlüsse daran kurz zum Laden meines Handys. Außerdem wurde uns zum Anfang der Fahrt gleich die Möglichkeit geboten, im Bus eine Art Wasser-Flatrate abzuschließen: Für einen Fixpreis dürfen wir jeden Tag so viel Wasser nehmen, wie wir benötigen.

Heute Morgen wurden wir jedenfalls um 6.30 Uhr durch einen Weckruf, den wir gar nicht bestellt hatten, zum Fertigmachen animiert. Ab 7 Uhr gab es ein sehr abwechslungsreiches Frühstücksbuffet mit süßen und deftigen Speisen, Tee, Kaffee und Säften. Die Säfte schmeckten allerdings etwas künstlich. Dafür waren die gefüllten Sesamtaschen sehr lecker. Uns blieb dann noch genug Zeit zum Zusammenpacken und Auschecken. Am Bus gab es noch kurze Verwirrung, weil beim Einstieg nicht auf die Namen geachtet worden war. So mussten einige Mitreisende noch in den zweiten, kleineren Bus umsteigen. Dann konnte es aber endlich losgehen.

Von den diversen Pipistopps möchte ich gar nicht weiter berichten. Außer dass ich vielleicht empfehlen könnte, Papiertaschentücher oder Klopapier mitzunehmen. Einige Münzen, entweder Türkische Lira oder 50-Cent-Stücke, sollte man auch dabei haben. Und erschrecken Sie sich nicht vor den Plumpsklos, auch deren Benutzung kann man mit der Zeit lernen. Ach ja, es gab von Güner noch den Tipp, das Leitungswasser besser nicht zu trinken, weil unsere Mägen vielleicht nicht mit dem hiesigen Chlorsystem klarkommen.

Unser erster offizieller Stopp war somit an einem kleinen Obststand, bereits auf dem Weg ins Taurusgebirge. Dort lernten wir alles über den lokalen Obstanbau und über Johannisbrot. Ein paar Mitreisende statteten sich gleich mit frischen Bananen, Orangen oder Papaya aus. Hier sind ein paar Türkische Lira ratsam, ansonsten kommt man aber auch mit Euro aus. Ich bin mit Euro in kleinen Scheinen angereist und tausche mir kleine Beträge immer wieder um. Mit den kleinen Scheinen kann ich aber auch mal direkt zahlen. Die größeren Scheine habe ich mir für die Bezahlung der Ballonfahrt aufgehoben, die hoffentlich Morgen stattfindet.

Gegen 11.15 Uhr erreichten wir den höchsten Punkt auf unserer Rundreise, den „Hellen Pass“ auf 1.825 m. Kurz danach stoppten wir, konnten u.a. Geld wechseln, lokale Produkte kaufen oder zuschauen, wie unser Bus geputzt wurde. Nur einige Minuten weiter gab es nochmal einen Stopp für Fotobegeisterte oberhalb des Suğlasees zwischen hübschen Zedern.

Kurz nach 13 Uhr fuhren wir schließlich in Konya ein, wo zu Mittag gegessen wurde. Wer nicht das Paket mit Mittagessen gebucht hatte, konnte entweder nachbuchen und mitgehen oder draußen warten. Da das Restaurant an einer Hauptstraße neben einer Tankstelle lag, gab es nichts zu entdecken. Aber so fand sich Zeit, um mit den Mitreisenden ins Gespräch zu kommen. Das Verhältnis Esser/Nicht-Esser war bei ca. 50/50.

Nach ca. 45 Minuten fanden wir uns alle wieder im Bus ein und es galt das letzte Stück in die Altstadt Konyas zu überbrücken. Dort schauten wir uns das Kloster von Mevlana an. Leider sind im Inneren keine Fotos erlaubt, daher kann man sich nur mit Souvenirs Erinnerungen mitnehmen, z.B. mit Postkarten oder Büchern. Trotzdem war der Bau sehr interessant und die Pracht rund um Mevlanas Grab beeindruckend. Auch die einzelnen Derwisch-Kammern waren anschaulich gestaltet. Keine Angst, hier benötigt man weder Kopftuch, noch muss man die Schuhe ausziehen. Die veranschlagten 45 Minuten für die individuelle Besichtigung (Führungen sind nicht erlaubt) wurden uns allerdings etwas knapp.

Aufgrund der vielen Kilometer war das heute auch die einzige Besichtigung. Wie gesagt, dafür wurden wir mit wertvollem Wissen über Kultur, Religion, Schulsystem usw. versorgt. Man konnte sich gar nicht alle Details merken. Güner gab uns auch gute Tipps bezüglich dem richtigen Wein, dem richtigen Raki oder dem richtigen lokalen Essen. Aussortieren der Hinweise hilft aber sehr, ansonsten kommt man nämlich ganz schnell mit etlichen Kilogramm mehr im Gepäck und auf den Hüften zurück.

Gegen 19 Uhr kamen wir letztlich im Hotel an. Nach dem Bezahlen der Heißluftballonfahrt und der Entgegennahme des Zimmerschlüssels hieß es dann auch gleich frischmachen und weiter zum Abendessen. Auch heute gab es wieder ein Buffet mit tollen Salaten, verschiedenen Hauptspeisen und verführerischen Nachtischen. Güner machte noch eine letzte Runde von Tisch zu Tisch und erkundigte sich nach unserem Wohlbefinden. Dann hatte auch er sich den Feierabend redlich verdient.

Wir zogen uns alle auf die Zimmer zurück, wieder ausgestattet mit getrennten Betten und kostenlosem WLAN. Der Empfang war in unserem Zimmer leider etwas schwach, aber man kam zurecht. Vor allem für die Ballonfahrer wie uns hieß es dann eh bald gute Nacht, iyi geceler!

3. Tag: Göreme

Hallo liebe Türkei-Fans,

ein langer Tag geht zu Ende, aber er war wirklich voll von neuen Eindrücken. Um 4.10 Uhr klingelte bereits der Wecker bzw. der Weckruf vom Hotel, denn es sollte zu einer Heißluftballonfahrt gehen. 40 Minuten später wurden wir mit einem kleineren Bus abgeholt und zur Zentrale des Anbieters gebracht. Dort gab es während der Wartezeit bis zur Startfreigabe Kekse und Tee oder Kaffee. Ein brasilianisches Paar gesellte sich noch zu uns und fieberte der grünen Flagge genauso entgegen wie wir.

Bald konnten wir einen schönen Sonnenaufgang anschauen. Leider erhielten wir aber um 6.30 Uhr die Nachricht vom Anbieter, dass der Start abgesagt werden muss, die rote Flagge war wegen zu starken Winden in den oberen Luftschichten gehisst worden. Etwas enttäuscht wurden wir wieder zum Hotel gebracht, aber natürlich geht Sicherheit vor. Die Ankunftszeit passte genau für ein Frühstück und ein anschließendes Nickerchen, bevor um 9.30 Uhr zur Abfahrt geblasen wurde.

Güner erzählte im Bus wieder interessante Fakten zu Kappadokien und den dazugehörigen Städten. Dann ließ uns Ertan, unser Busfahrer, an der Straße raus und wir begannen eine zweistündige Wanderung u.a. durch das Rote Tal. Die Formationen waren beeindruckend, die Kamera wollte gar nicht mehr stillstehen. Zudem war ich hin und weg von der unglaublichen Stille in dieser Gegend. Man hörte sogar den Flügelschlag der Tauben, die in ihre Taubenschläge flogen. Besonders schön fand ich, dass Güner kein Problem damit hatte, wenn sich die Gruppe wie eine Ziehharmonika auseinanderzog, weil einige Fotobegeisterte einfach etwas länger brauchten, darunter auch ich. Er wartete einfach immer wieder, bis sich alle versammelt hatten, berichtete Wissenswertes und dann ging es wieder ein Stück weiter.

So gestaltete sich die Wanderung sehr entspannt und faszinierend. Eine kleine Kostprobe von Granatapfel war eine gelungene Erfrischung zwischendurch. Nach 2,5 Stunden kamen wir dann in Çavuşin an, wo eine kurze Pause mit Apfeltee in einer Höhlenwohnung auf uns wartete. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Örtchen ging es mit dem Bus weiter zum Mittagessen in Göreme. 45 Minuten reichten den Nicht-Essern aus, um die Stadt zu erkunden und sich etwas zu erholen, für die Esser gab es Kebap im Töpfchen.

Um 14.15 Uhr brachte uns der Bus die letzten Meter zum Freilichtmuseum. Güner schickte uns durch die Eingangsbarrieren und versammelte die Gruppe auf einem Platz. Er erklärte uns die wichtigsten Kirchen auf dem Gelände und was darin zu sehen sei. Denn eine Regelung erlaubte ihm keine Führung in den einzelnen „Kammern“, wir mussten also selbst auf Erkundungstour gehen. Nach einem Gruppenfoto bekamen wir dafür gute 60 Minuten Zeit, was vollkommen ausreichend war. Fotografieren war hier wieder nicht erlaubt, aber vor den Toren des Museums kann man Postkarten mit den Motiven kaufen, z.B. 14 Stück für einen Euro.

Eine kleine Warnung möchte ich an dieser Stelle anbringen: Wenn man zum Abschluss die Treppen zum Busparkplatz runterläuft, sollte man sich nicht von den Kamelbetreuern auf die Tiere zerren lassen. Denn natürlich soll man nur schauen und nicht kaufen und alles ist nur ein großer Spaß. Sitzt man dann auf einem Kamel, wird dieses sofort zum Stehen gebracht und kurz über den Platz geführt. Dabei werden Fotos gemacht. Steigt man dann wieder ab, werden 20 Euro für den Ritt und die Fotos verlangt. Die Diskussionen können dann wirklich anstrengend werden. Ich berichte aus eigener, leidvoller Erfahrung, wenn man also nicht will, sollte man sich gleich am Anfang wehren und nicht nur „Nein“ sagen.

Nach dem Freiluftprogramm fuhren wir dann zu einem Derwisch-Haus. Die Zeremonie dort war im Mittagessen-Paket enthalten, wir durften aber noch individuell und kurzfristig nachbuchen. Alle Nicht-Interessierten nahmen den zweiten Bus zurück zum Hotel und hatten so etwas Zeit zur freien Verfügung.

Um 16.30 Uhr ging es mit dem Ritual los, Zuschauen ist mit der Sitzordnung sehr gut möglich und geregelt. Güner bat uns noch, dabei keine Fotos zu machen und danach nicht zu klatschen. Die Derwische würden dann nochmal kurz erscheinen und für Aufnahmen erneut ihren Wirbeltanz aufführen. Die Zeremonie an sich war wirklich sehr interessant und auch real. Es handelt sich dabei nicht um ein Schauspiel für Touristen.

Die Derwische wollen damit ihre Religion interessierten Menschen näherbringen. Allerdings machten die leise Musik und die Drehbewegungen der Derwische sehr müde. Das ist nicht böse gemeint oder mit Langeweile gleichzusetzen. Es ist einfach die Stimmung im Raum.

Nach einer Stunde gab es zum Abschied noch einen kleinen Becher Tee, dann waren wir auch schon wieder auf dem Weg ins Hotel. Güner veranlasste ein Ständchen zu meinem Geburtstag, danach sang er nochmal auf Türkisch. Darüber freute ich mich sehr. Er toppte es aber nochmal beim Abendessen, als plötzlich die Kellner hinter mir auftauchten und eine kleine Torte mit Kerzen präsentierten. Den Kuchen gab es dann für alle Mitreisenden und für Güner gab es zwei dicke Dankeschön-Bussis von mir. Erneut sangen alle ein Ständchen und gratulierten mir.

Erschöpft von den vielen neuen Eindrücken, der frischen Luft und mit etwas Farbe im Gesicht von der Sonne zogen wir uns bald auf das Zimmer zurück und durchstöberten nochmal die Bilder des Tages auf der Kamera. Es war schon faszinierend, wie schnell und facettenreich die Landschaft sich hier ändert. Eben noch in einer Ebene, dann in einer Mondlandschaft und plötzlich steht man vor den berühmten Feenkaminen. Das Farbenspiel tut dann noch sein Übriges, von Sonnenschein bis Bewölkung werden die unterschiedlichsten Nuancen herausgekitzelt.

Çok güzel, Kapadokya - sehr schön, Kappadokien!

4. Tag: Täler

Hallo liebe Türkei-Fans,

Regen begrüßte uns heute, als wir gegen 8.15 Uhr beim Frühstück saßen und nicht unseren üblichen Blick über Gülşehir genießen konnten. Das hinderte uns um 9 Uhr aber nicht am Aufbruch zu einem weiteren eindrucksvollen Tag voller Feenkamine und unterirdischer Städte.

Damit ein gutes Gelingen garantiert war, begann Güner den Tag mit dem Gebet der Touristen, worüber wir alle herzlich lachten.

Unseren ersten Stopp legten wir in Özkonak ein. Die größte der unterirdischen Städte beherbergte einmal bis zu 60.000 Menschen. Man spricht hier aber nicht von einer dauerhaften Besiedlung, sondern muss sie als einen Zufluchtsort bei Gefahr sehen, der bis zu drei oder vier Monate Schutz bieten konnte. Die ursprüngliche Entstehung geht auf einfache unterirdische Erosion zurück. Die Menschen nutzten die entstandenen Gänge dann und vergrößerten sie um diverse Räume, wie Lager, Ställe, Weinkeller, Latrinen, Gefängnisse und natürlich Wohnräume. Dabei kann man sich das Zusammenleben als eine Art Wohngemeinschaft vorstellen, jede Familie hatte einen Raum zum Zurückziehen, die Küche z.B. wurde aber gemeinsam genutzt. Besonders beeindruckend waren die großen Steintore, die bei Bedarf die Gänge verschlossen oder als Falle und Irreführung dienten.

Schließlich fuhren wir weiter und Güner zeigte uns die Häuser der Deutschländer. Als Deutschländer werden in der Türkei alle Türken bezeichnet, die im Ausland leben, egal wo auf der Welt. Als in Deutschland Arbeitskräfte gebraucht wurden, schickten die hiesigen Familien einen Vertreter in das fremde Land, um Geld zu verdienen und heimzuschicken. In Deutschland lebten diese Gastarbeiter eher bescheiden, in der Türkei wurde ihr Geld in Neubauten investiert, worin sie nach ihrer Rückkehr leben sollten. Viele kehrten aber nicht zurück und so stehen viele Häuser leer und dienen maximal als Feriendomizil im Sommer, wenn die Familie kurz besucht wird.

Wir erreichten bald unseren nächsten Stopp im Kameltal. Der Regen hatte etwas nachgelassen und erlaubte uns eine kleine Runde zu Fuß durch die wunderschönen Formationen bis zur berühmtesten, dem Kamel. Es bot sich wieder ein herrliches Farbenspiel zwischen den Tuffstein-Gebilden, geschaffen durch Schwefel- und Eisengehalt im Stein. Auch heute behielt Güner seine Geduld mit den Fotowütigen, aber es gab auch wieder unzählige Motive.

Von dort ging es gleich weiter nach Paşabağ. Rund um die Kapelle des Heiligen St. Simeon ragten Feenkamine mit ein, zwei oder drei Köpfen gen Himmel empor. Gute 45 Minuten blieben uns zur Erkundung des Gebiets. Der Regen setzte zwar wieder leicht ein, aber wir konnten uns dennoch von der Schönheit dieser Gebilde überzeugen. Die Kapelle und die umliegenden Räumlichkeiten ließen uns alle über die von St. Simeon gewählte Lebensform staunen.

Nach dem Mittagessen begaben wir uns gegen 14 Uhr zum Liebestal. Ertan machte wirklich einen prima Job, als er den Bus über die schmale, schräge Schotterstraße lenkte. Der Anblick war auch hier grandios, obwohl der Regen jetzt deutlich zunahm. Einige grinsten schon etwas beim Anblick der Pilsköpfe, die man durchaus auch als Phallus bezeichnen könnte. Und ein kleiner Baum mit kräftig leuchtenden orangefarbigen Blättern stach richtig aus der steinfarbenen Landschaft heraus.

Güner gab trotz Regen nicht auf und zeigte uns noch das Göremetal. Auch hier standen interessante Gebilde und man hatte einen wunderbaren Blick auf die gleichnamige Stadt. Der Regen war jetzt allerdings so heftig, dass sich die meisten Mitreisenden im kleinen Café wiedertrafen, um köstlichen türkischen Mokka oder Salep zu probieren.

Salep schmeckte mir wirklich ausgezeichnet, fünf Türkische Lira oder zwei Euro kostete eine Tasse. Der Orchideentee wird mit Milch aufgekocht und erhält als dickflüssiges Gebräu eine dünne Decke Zimt. Zudem konnte man hier Wein aus Kappadokien verkosten und natürlich erwerben. Ich entschied mich für die lokale Sorte „Ochsenauge“ als Souvenir für meine Eltern. Billig ist der hiesige Wein aber nicht, 17 Euro wurden für diese Flasche fällig. Güner verriet noch den Qualitätscheck-Trick für Wein: Je tiefer der Flaschenboden eingedellt ist, desto besser ist der Wein.

Als wir dann unsere Fahrt zur Festung von Uçhisar bzw. zum Taubental fortsetzten, mussten wir leider feststellen, dass mit dem Regen auch dichter Nebel aufgezogen war. Man sah wirklich gar nichts mehr. Daher verschob Güner die beiden Fotostopps auf Morgen. Stattdessen konnte man am Geldautomaten Euro nachtanken und am Briefkasten Postkarten für die Daheimgebliebenen loswerden. Auf den letzten Metern spielte Güner noch eine Erzählung von Elsa Sophia von Kamphoevener ein, die türkische Volksmärchen festhielt und weitererzählte.

Kurz vor 17 Uhr waren wir dann wieder im Hotel und konnten uns vor dem Abendessen noch etwas entspannen. Trotz des schlechten Wetters (was es ja nicht gibt, sondern nur schlechte Kleidung), waren alle Teilnehmer der Rundreise wieder sehr begeistert von den heutigen Zielen. Auch ich verliebe mich immer mehr in die Landschaft und könnte mir sehr gut vorstellen, eines Tages wiederzukommen. Auch wenn wir noch einen Tag bleiben, sage ich trotzdem heute schon mal in diesem Sinne Allaha ısmarladık - Auf Wiedersehen.

5. Tag: Kunst

Hallo liebe Türkei-Fans,

heute begrüßte uns doch allen Ernstes Schnee am Morgen und begleitete uns auch treu und brav durch den Tag. Das war aber auch nicht weiter schlimm, weil wir meistens in Gebäuden waren und somit trocken blieben.

Als wir um 9 Uhr losfuhren, begann Güner den Tag wieder mit einer Geschichte, die Wahrheit des Lebens, weil er nach dem Alter gefragt worden war. Die ganze Gruppe lachte auch diesmal herzlich darüber. Dann erreichten wir schon bald die Firma Matis, eine Teppichknüpferei. Ich muss zugeben, ich dachte dabei an eine Verkaufsveranstaltung, wollte mir es aber wenigstens anschauen. Ich wurde eines Besseren belehrt.

Zu Beginn bekamen wir eine Einführung zur Warenkunde, z.B. wie Seide entsteht. Es gibt Teppiche, die Wolle auf Wolle, Wolle auf Baumwolle oder Seide auf Seide geknüpft werden. Der Rekord der Knoten liegt bei 30 x 30 pro Quadratzentimeter. In diesem Fall knüpften Frauen, die ihr Handwerk in sogenannten Kunstschulen gelernt haben. So können sie finanziell selbständig werden und mit ihrer Krankenversicherung ist die ganze Familie versorgt. Das war vor wenigen Jahren noch nicht so selbstverständlich, vor allem in Regionen wie Kappadokien. Jetzt sind sie aber wahre Künstlerinnen, die wirklich wunderschöne Teppiche schaffen.

Ich versuchte mich selbst am Knüpfen und brauchte einige Anläufe, bis ich überhaupt einen Knoten richtig machte. Teppiche sind hier als Investition zu sehen, was spätestens bei Preisen von 2.800 bis 15.000 Euro klar wird. Dafür sind sie aber sehr haltbar, überdauern Generationen und werden sogar als Mitgift gehandelt. Das erfuhren wir alles von Orhan K., dem Besitzer der Teppichknüpferei. Er stellte persönlich die verschiedenen Größen, Qualitäten und Typen vor, seine Angestellten ließen die Teppiche nur so durch den Raum wirbeln. Orhan erklärte noch viele Details, die hier den Rahmen sprengen würden, aber es waren alles interessante Informationen. Mir gefiel auch, dass er sich z.B. gegen Heimarbeit einsetzt, weil Heimarbeit oft Kinderarbeit fördert.

Nach der Demonstration und einer Tasse Tee, Kaffee oder einem Glas Raki konnte man sich in Séparées (aus Gründen der Anonymität) noch verschiedene Exemplare zeigen lassen. Leider erlaubte mein Budget keinen Kauf, aber einige Mitreisende nahmen das Angebot gerne an. Meine Reisebegleitung und ich unterhielten uns in dieser Zeit etwas mit einem Verkäufer. Außerdem gefiel mir nach der Vorstellung eines 45.000 Euro Exemplars kein anderer Teppich mehr. Ich hatte auch solche Ehrfurcht und solchen Respekt vor der Arbeit der Knüpferinnen, dass ich die Teppiche einfach nicht betreten konnte.

Gegen 12 Uhr ging es weiter zur Festung und der alten Siedlung von Ortahisar für einen kleinen Fotostopp. Direkt danach schloss sich das Mittagessen an. Die Zeit verbrachten wir allerdings im Örtchen und schlenderten etwas durch die Läden, weil es weiterhin schneite und kalt war. Empfehlenswert ist dabei die kleine Onyx-Werkstatt direkt unterhalb der Festung, die in einer Höhle ist und die man sich auch genauer anschauen darf. Natürlich fand ich ein paar besonders schöne Stücke im Laden, die ich für einen angemessenen Preis mitnahm.

Anschließend besichtigten wir noch die hiesige Moschee. Da gerade einige Betende anwesend waren, hielten wir uns aber nicht lange auf. Güner erklärte später noch, dass Moscheen kein Minaret und keine Kuppel haben müssen, die Form der Bauten wurde lediglich an das Vorbild christlicher Kirchen wie die Hagia Sofia in Istanbul angelehnt. Allerdings müssen sie fünf andere Elemente immer aufweisen: eine Vorbeternische, eine Freitagskanzel, einen Predigerstuhl, die acht heiligen Namen und die Gebetsteppiche.

Nach der Mittagspause fuhren wir nach Ürgüp, dem Handelszentrum Kappadokiens und einer bekannten Filmkulisse für türkische Serien. Die Einheimischen pilgern daher sogar in die Stadt, um die Häuser zu besichtigen. Die türkische Filmindustrie ist laut Güner inzwischen die zweitgrößte der Welt, eben wegen dieser Serien. Wir konzentrierten uns allerdings auf den Markt, Bazar genannt. Es war zwar kalt, aber bei so vielen Eindrücken wie hier vergaß man das schnell. Ich deckte mich mit günstigen Gewürzen ein, wie Kreuzkümmel, Zimt und rotem Pfeffer, dazu eine kleine metallene Pfeffermühle. Ein paar Stände weiter gab es Honig, im Glas war auch ein Stück der Waben mit Pollen, die man mitessen kann. Die Kommunikation erfolgte fast ausschließlich mit Händen und Füßen, aber es machte richtig Spaß.

Weiter ging es zum Taubental, da es aber schon wieder zuzog, erfolgte nur ein kurzer Fotostopp. In Uçhisar hatten wir etwas mehr Glück, die Festung und die alte Siedlung waren noch gut zu sehen. Dort konnten wir auch ein sechsstöckiges Höhlenhaus besuchen, darin ging es extrem eng zu. Die Aussicht auf die Festung war allerdings lohnenswert. Auch hier blieben wir nicht lange, denn es gab noch eine Verabredung in einer Töpferei in Avanos, Türkeis Töpferhochburg.

Familie Bergtaş begrüßte uns auch hier mit einer Tasse Tee oder Kaffee bzw. hauseigenem Wein. Dann bekamen wir eine Demonstration durch den Meister, er stellte eine Weinkaraffe und eine Zuckerdose her. Die Zuckerdose ist übrigens auch ein Test für Bräutigame: Wenn der Meister den Deckel und die Dose so fertigen kann, dass sie perfekt aufeinander passen, darf er heiraten. Im Nebenraum konnten wir einer Dame beim Bemalen der Gegenstände zuschauen, sie wandte vor allem die Tropfenbemalung an. Im Verkaufsraum staunten wir über die phosphoreszierenden Töpferwaren im Familienzimmer.

Gegen 17 Uhr blies Güner dann zur Abfahrt, denn um 17.15 Uhr sollte bereits der türkische Abend beginnen. An diesem nahm ich allerdings nicht teil. Güner erklärte, dass man dort folkloristische Darbietungen aus verschiedenen Teilen des Landes und Bauchtanz, der aber nicht unbedingt zur Türkei gehört, sehen kann. Stattdessen wurden wir zum Hotel gebracht und konnten dort noch etwas ausruhen und für den nächsten Tag packen, denn der Abschied nahte schon.

Wir erinnerten uns dank der vielen Fotos nochmal an einen weiteren erlebnis- und eindrucksreichen Tag zurück. Abschließend kann ich nur sagen, dass die „Verkaufsshows“ wirklich nicht den Namen verdient haben und sehr informativ waren.

Aber jetzt schließe ich für heute und wünsche guten Appetit, Afiyet olsun!

6. Tag: Karawanserei

Hallo liebe Türkei-Fans,

heute schallte bereits um 5 Uhr der Weckruf durch das Zimmer, denn wir wollten einen zweiten Anlauf für eine Heißluftballonfahrt über die wunderschöne Landschaft Kappadokiens wagen. Gegen 5.30 Uhr wurden wir diesmal direkt zum Startplatz gefahren und warteten dort in der aufgehenden Morgensonne auf die Startfreigabe. Es war faszinierend zu sehen, welche „Industrie“ hier dahintersteckt. Denn auf sämtlichen Freiflächen rund um Göreme hatten sich unzählige Ballonanbieter mit ihren Körben postiert und fieberten mit starrem Blick einem grünen Bildschirm auf ihren Smartphones entgegen.

Auch die unterschiedlichen Strategien waren interessant zu beobachten. Einige Ballone wurden bereits zur Hälfte aufgeblasen, andere lagen ausgebreitet auf dem Boden, wieder andere hatten noch gar nicht ausgepackt. Letztgenannte Fraktion sollte leider Recht behalten, denn trotz ersten Sonnenstrahlen ertönte gegen 6.30 Uhr wieder die Absage über das Feld. Man konnte dann nur noch beobachten, wie sich eine unendliche Karawane Richtung Göreme schob, um die ganzen Touristen sowie das Material wieder an den Bestimmungsort zu bringen.

Nachdem wir somit genügend Zeit zum Frühstücken hatten, legten wir uns auch nochmal kurz hin. Zu einem Nickerchen kam es heute aber nicht mehr, denn der Zimmerservice kontrollierte die Minibar vor Abreise und der Kofferträger wollte unbedingt die Koffer zum Bus bringen. Also gaben wir uns schließlich geschlagen und liefen zum Bus. Auf dem Weg konnte man noch das Gruppenfoto bzw. Einzelfotos vom Besuch des Freilichtmuseums in Göreme erwerben. Drei Euro fand ich dafür einen fairen Preis. Vor allem der Rahmen des Bildes gefiel mir sehr gut, weil er mit kleinen Aufnahmen unsere Tour nochmal zusammenfasste.

Beim Einsteigen gab es dann auch schon gleich das Geld für die Heißluftballonfahrt zurück. Pünktlich um 9 Uhr stachen wir in See, über 500 km lagen wieder vor uns, die Güner mit seinen Informationen aber sehr kurzweilig gestaltete. Er begrüßte uns heute wieder mit einer schönen Geschichte, diesmal aus Helmuth von Moltkes „Unter dem Halbmond“. Danach ließ er uns erstmal in Ruhe, damit sich die Frühaufsteher noch etwas erholen konnten. Kurz hinter Aksaray informierte er uns dann wieder zuverlässig über sein Land, z.B. wie teuer das Leben hier verhältnismäßig ist oder welche Themen gerade die Bevölkerung bewegen.

Schließlich erreichten wir Sultan Han, was „Haus des Herrschers“ heißt. Dort befindet sich die größte Karawanserei, eine Übernachtungsgelegenheit für Karawanen ab dem 13. Jhdt., die bis zu 200 Menschen plus Tieren Platz bot. Die Rastplätze waren zwischen 24 und 40 km voneinander entfernt, also immer eine Tagesreise. In guten Zeiten diente sie als Marktplatz, in schlechten Zeiten auch mal als Verteidigungsanlage, daher die hohen, dicken Mauern und nur ein Tor. Das Tor wurde zum Sonnenuntergang verriegelt und erst zu Sonnenaufgang wieder geöffnet, aber nur, wenn auf Nachfrage alle Händler bestätigten, dass alle Waren vollständig seien und nichts abhandengekommen war.

Die ersten drei Tage durften die Händler kostenlos dort rasten, den Arzt nutzen, Essen und Trinken usw. Ab dem vierten Tag wurde es teuer, um so die Karawanen weiter zu treiben. Der Herrscher betrieb die Einrichtung, damit seine Waren verteilt wurden, aber auch neue Waren in sein Gebiet kamen. Er führte auch so etwas wie die erste Transportversicherung ein: Bei Verlust von Ware im Gebiet des Herrschers ersetzte er diese umgehend wieder. Immerhin hatten die Karawanen wertvolle Produkte dabei, aber auch viel Geld vom Handel. Diese Karawanserei ist allerdings etwas untypisch, da sich die Moschee mitten im Hof befindet und nicht, wie üblich, über dem Tor.

Weiter ging es nach Konya, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Auf dem Weg wollten einige Mitreisende mehr über den Islam wissen und Güner zitierte z.B. einige Stellen aus Bibel und Koran, um Parallelen und Unterschiede klarzumachen. Interessant waren dabei Äußerungen zum Thema Kopftuch, die nicht im Koran, sondern in der Bibel zu finden sind. Er zeigte uns auch Passagen über Maria und Jesus, die ebenfalls im Koran vorkommen. Jesus war hier das einzige Kind, das nicht vom Satan berührt worden war, sogar Mohammed hatte nicht dieses Glück. Güner erklärte zudem die fünf Gebote des Islam und wie sie zu verstehen sind. Erneut konnten wir wieder einiges lernen.

Während dem Mittagessen schauten wir uns etwas im Supermarkt nebenan um. Kaum ging es danach weiter, gerieten wir erstmal in eine Verkehrskontrolle. Ertan zeigte seine Papiere vor, alles war in Ordnung und wir konnten gleich weiterfahren. Er behandelte seine kostbare Fracht heute wieder sehr vorsichtig, vor allem auf der nun folgenden Strecke, da es auch hier geschneit hatte und die Temperaturen noch im Bereich von Glättegefahr waren.

Nach einer Pipipause wollten ein paar Mitreisende dann alles zum Thema Heiraten wissen. Güner konnte anhand seiner Familie einige Varianten anschaulich beschreiben. Dabei merkte man wieder, dass das europäische Bild der Türkei sehr von Schlagzeilen geprägt ist, andersherum ist es aber genauso. Dann lauschten wir noch einer schönen Geschichte von Elsa Sofia von Kamphoevener und schauten eine Dokumentation über Göbekli Tepe an.

Dazwischen stoppten wir kurz nochmal an dem Obststand von der Hinfahrt, frisches Obst und Granatapfelsirup wurden eingekauft. Diesmal passte ich allerdings, denn ich hatte heute schon bei Salep, Kichererbsen zum Knabbern und günstigem Bulgur zugeschlagen. Der Koffer würde nicht unendlich aufnahmefähig sein und Antalya mit Schmuck und Leder stand ja auch noch auf dem Programm.

Gegen 18.15 Uhr waren wir im Hotel und konnten gleich unsere Zimmer beziehen. Güner wurde von seiner Frau und seinem Sohn erwartet, ein herrliches Bild der Wiedersehensfreude und eine sehr persönliche Note. Natürlich wollten jetzt viele auch seine Frau kennenlernen, nachdem er so viele nette Dinge über sie erzählt hatte. Nach ein paar Worten ließen wir die kleine Familie allein, es rief ja auch schon wieder das Abendessen.

Danach zogen wir uns auf das Zimmer zurück und ich freute mich auf ein Wiedersehen mit Antalya.

Yarın görüşmek üzere, bis Morgen!

7. Tag: Antalya

Hallo liebe Türkei-Fans,

der letzte Tag im Programm begrüßte uns mit herrlichem Wetter und bot gegen Mittag über 20 Grad, was den nahenden Abschied noch schwerer machte. Aber umso mehr freuten wir uns auf den Ausflug nach Antalya, vor allem, weil unser Eindruck vom ersten Tag ja so positiv war.

Heute hieß es bereits um 8.45 Uhr Abfahrt. Güner informierte uns gleich über die Stadt und ihre Eigenheiten. Über eine Million Einwohner zählt die vom Tourismus lebende Metropole. Ca. 30 % der 39 Mio. Touristen in der Türkei verweilen hier und geben durchschnittlich 840 Euro aus.

Hier treffen zwei Kulturen aufeinander, was auch die stark europäisch geprägte Lebensweise erklärt. Auf dem Weg sahen wir viele Baustellen für die Expo 2016, die erste in der Türkei. Da Antalya zwischen Mittelmeer und Taurusgebirge liegt, kann die Stadt nur nach Osten oder Westen wachsen.

Als wir unterwegs Kinder und Eltern mit Blumen sahen, erklärte Güner, dass heute Tag der Lehrer sei und die Kinder dann Blumen oder kleine Geschenke mit in die Schule brachten. Außerdem passierten wir einige Einkaufszentren, die immer beliebter und von Amerikanern und Deutschen entwickelt werden. Dort sieht man auch viele bekannte deutsche Marken angeschrieben.

Unseren ersten Stopp legten wir bei der Firma Perge Jewels ein. Sie ist eine von sechs Schmuckfabriken vor Ort und bietet den steuerfreien Einkauf von Schmuck und Uhren. Wir wurden mit einem Vortrag empfangen, der über die verschiedenen Goldarten, Legierungen, Edel- und Schmucksteine aufklärte. Schmuck kann in der Türkei günstig erworben werden, weil der Arbeitslohn niedriger ist und man die 18 % Steuern spart. Gold hat allerdings einen Fixpreis auf dem Weltmarkt und beeinflusst die Preise nicht.

Wir lernten auch die jeweiligen Berufe in diesem Bereich mit ihren Ausbildungszeiten und Verdiensten kennen. Zudem legt die Firma großen Wert auf Qualität, so werden z. B. alle Steine gefasst und nicht geklebt, weil sich eine Klebung schneller lösen kann. Mit einem Zauberring, den man wenden und deshalb auf zwei Arten tragen kann, wurde die Präsentation abgeschlossen. Danach wurden wir in den Verkaufsraum geführt, wo es wirklich wunderschöne Stücke zu bewundern gab, preislich leider außerhalb meiner Möglichkeiten.

Als ich aber eine Verkäuferin, Esra, ansprach, ob es auch etwas für meinen Geldbeutel gäbe, wurde ich eine Etage tiefer gebracht und fand prompt etwas. Sie konnte sehr gut abschätzen, was mir gefallen würde und präsentierte mir entsprechende Ringe und Uhren. Mit jeweils einem Exemplar wurden wir uns dann auch handelseinig und zogen uns in ein Separee für die Verhandlungen zurück.

Die Ersparnis gegenüber dem Originalpreis war wirklich erstaunlich und ich war überglücklich mit meinem Kauf. Ein Paar brauchte etwas länger und wurde, wie beim Teppichhersteller auch, mit dem Auto extra zum nächsten Halt nachgebracht. Den Schmuck musste man auch nicht mitnehmen, es wurde sofort die Lieferung ins Hotel angeboten. Die Zollformalitäten wurden ebenfalls von Esra erledigt, so musste ich am Flughafen nur noch den Beleg abstempeln lassen.

Weiter ging es nach Lara, dem „teuren Pflaster“ von Antalya. Mit den hiesigen Grundstücken wurden einige Eigentümer sehr reich. Denn sie stellten sie kostenlos Bauträgern zur Verfügung, diese bauten dort ein Projekt mit mehreren Wohnungen und dann wurden diese unter Grundstückseigentümer und Bauträger 50/50 geteilt, um sie zu verkaufen oder zu vermieten. Eine interessante Lösung. Allerdings sind die Preise hier auch ordentlich für türkische Verhältnisse, Wohnungen mit Meerblick können schnell das 2,5-fache einer „normalen“ Wohnung kosten.

Auf den Dächern sieht man aber immer noch althergebrachte Einrichtungen zum Gewinnen warmen Wassers. Und das Alter des Hauses kann man laut Güner anhand der Balkone erkennen: Früher wurden große Balkone gebaut, um sich in den heißen Monaten dort am Abend abkühlen zu können. Heute sind die Räume klimatisiert und die Balkone werden kleiner, weil sie nicht mehr so genutzt werden.

Aber zum Wohnungen besichtigen waren wir nicht hier, sondern zum Anschauen des schönen Wasserfalls Karpuzkaldiran Şelalesi (Unterer Düden Wasserfall). Es ist der größte Wasserfall weltweit, der direkt ins Meer mündet. Bei einem kleinen Spaziergang durch den nett angelegten Park konnten wir ihn von oben und der Seite sehen und zahlreise Fotos machen.

Von dort ging es dann in die Innenstadt. Nahe dem Hadrianstor wurden wir aus dem Bus gelassen und Güner führte uns für eine erste Orientierung durch die Altstadt bis zum Hafen, wo es dann auch Mittagessen gab. Die Nicht-Esser brachte er noch auf den Platz beim Uhrenturm, wo er uns den Weg zur Fußgängerzone, der Dönergasse, einem Bazar für gute gefälschte Waren und der Palmenallee erklärte. Danach hatten wir 2,5 Stunden Zeit, um die Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden. Wir schauten uns nochmal die erste Moschee der Stadt an, das Hadrianstor, einen speziellen, früheren Bodenbelag, der als eine Art Klimaanlage fungierte, das kaputte Minarett, den antiken Hafen und die Klippen an.

Dann spazierten wir durch die Fußgängerzone, die eher von Einheimischen frequentiert wird, fragten in einer Apotheke nach den Preisen für verschiedene Medikamente, die teilweise sehr viel günstiger als in Deutschland sind und liefen von dort zu Best Bazar, Güners Empfehlung für gute „getürkte“ Kleidung. Der Aufenthalt in diesem Laden war auch sehr interessant. Gleich zu Anfang wurde uns ein Apfeltee angeboten. Dann fragte uns der Verkäufer, was wir suchen. Es gibt eine riesige Jeans-Abteilung, T-Shirts, Pullover, Jacken usw. Die Verkäufer sprechen insgesamt zehn Sprachen und sorgen für eine Rundumbetreuung.

Nach einiger Zeit übernahm die Verantwortliche die Verhandlungen für eine Jacke und erklärte, dass die Waren entweder aus den gleichen Stoffen sind oder sogar aus den gleichen Fabriken wie die Originale, es handele sich dann aber um Überproduktionen, Waren mit weniger Qualitätskontrollen oder wirklich Nachahmungen. Es herrscht sogar eine direkte Zusammenarbeit mit den jeweiligen Firmen, die in Istanbul und Izmir ansässig sind. Zum Abschluss lernten wir noch den Besitzer kennen, Gencay, der uns nochmal zu einem Tee einlud und wir unterhielten uns eine Weile.

Dann wurde aber die Zeit knapp und wir mussten uns verabschieden. Bei den Künstlerständen nahe unserem Treffpunkt kauften wir noch Lederarmbändchen in den Farben von Fenerbahçe Istanbul, dem Lieblingsverein von Ertan, und verpackten damit sein kleines Dankeschön für die guten Fahrkünste. In einem Bazar erstanden wir noch Taurustee, eine Mischung gegen Erkältung, die einem wirklich die Tränen in die Augen treiben kann.

In einem Goldgeschäft fragte ich neugierig nach dem Preis für einen breiten Goldarmreif im Schaufenster, der mir sehr gut gefiel, aber 4.500 TL waren dann doch weit weg von meinem Budget. Nett war dort auch, dass die Kunden für mich übersetzten, weil der Verkäufer weder Deutsch noch Englisch sprach.

Pünktlich am Treffpunkt ging es mit Güner dann zum Bus, der in einem Parkhaus geparkt war. Das hatte ich auch noch nicht gesehen. Um 16 Uhr fuhren wir weiter entlang der Dönerstraße, der Atatürkstraße, vorbei am Rathaus und weiter auf der Laternenstraße. Hier ist laut Güner sozusagen die Datingzone der Stadt mit vielen Cafés. Lustig war, dass über den Cafés gleich zahlreiche Brautmodenläden angesiedelt waren.

Bald verließen wir die Innenstadt und fuhren zum Lederhersteller D’Enver. Die Firma ist die größte, türkische Gerberei und vor allem in den gehobenen Bekleidungsgeschäften in Europa bekannt. In drei Manufakturen und zwei Gerbereien fertigen ca. 2.000 Mitarbeiter ungefähr 1.800 Kleidungsstücke pro Tag. Wir sollten uns insbesondere einmal das Seidenleder anschauen, Lammleder, das mit 0,2 - 0,3 mm Stärke verarbeitet wird. 72 % der Waren gehen ins Ausland, aber für den Direktverkauf vor Ort wurde ein 7.200 qm großer Verkaufsraum mit fünf Bereichen eingerichtet. Auch Pelz konnte man hier finden, wovon ich persönlich kein Freund bin. In einem separaten Raum wurden noch Taschen und Gürtel von Subunternehmen angeboten, wirklich ein paar schöne Stücke, aber das Budget war zumindest bei mir endgültig ausgeschöpft.

Nach einer kleinen Modenschau bekamen wir ca. eine Stunde Zeit zum Umschauen und Anprobieren. Dabei erfuhren wir von Güner, warum er zwischenzeitlich immer so oft telefoniert hatte: Dank seiner Aufmerksamkeit und Hilfe konnte sie Polizei Kreditkartendiebe in Kappadokien festnehmen. Wir waren alle sehr stolz auf ihn. Schließlich forderte er langsam zum Aufbruch und einige nutzten bereits auf dem Weg zurück in den Bus die Gelegenheit, sich bei Ertan persönlich zu bedanken. Auf dem Rückweg ins Hotel sprach ein Gast ein paar herzliche Worte zu Güner und Ertan und bedankte sich im Namen aller Mitreisenden für die wunderbare Woche.

Güner gab den Dank an die Gruppe zurück und ließ auch nochmal Ertan hochleben, der uns immerhin über 1.300 km chauffiert hatte. Dann erreichten wir kurz nach 18 Uhr das Hotel und verabschiedeten uns endgültig von Ertan. An der Rezeption teilte uns Güner noch die CDs mit Geschichten von Elsa Sofia von Kamphoevener aus, teilte die Abfahrts- und Transferzeiten vom nächsten Tag mit und verabschiedete sich dann von jedem persönlich. Sein Sohn kam auch wieder angestürmt und war froh, seinen Papa wiederzuhaben. Auch er bekam von Gästen eine kleine Aufmerksamkeit.

Dann zogen wir uns auf unsere Zimmer zurück, packten die Koffer und gingen dann zum Abendessen. Natürlich wurde heute nochmal kräftig erzählt und so wurde es hier und da etwas später. Letztlich fiel ich irgendwann müde und sehr zufrieden in die Federn und träumte von den wunderschönen Erlebnissen auf dieser Reise.

Danke Güner, Sağol!

8. Tag: Rückreise

Hallo liebe Türkei-Fans,

unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Eine Woche ist tatsächlich schon wieder vorbei und dabei ist man erst richtig angekommen. Und es war eine besondere Woche: beeindruckende Landschaften, tolle Erlebnisse und das Kennenlernen eines wunderschönen Landes…naja, zumindest einem ganz kleinen Teil davon. Mir hat die Reise ausgesprochen gut gefallen.

Wie lief der letzte Tag für mich ab? Um 6.45 Uhr klingelte der Wecker und gab uns so noch genügend Zeit für Koffer fertig packen und ein ausgiebiges Frühstück. Wobei ich zugeben muss, langsam ging nichts mehr in den Magen hinein. Vor lauter Probieren und Naschen spannten die Hosen jetzt doch merklich. Aber es gab eben auch kulinarisch so viel zu entdecken. Ein kleiner Trost war das Schnurren der Hauskatze, als sie sich persönlich verabschiedete und noch für ein kleines Portrait Modell stand.

Kurz nach 8.30 Uhr fuhr ein Sammelbus am Hotel vor und brachte uns das letzte Stück zum Terminal für Auslandsflüge. Gleich am Eingang erwartete uns ein Security Check, hier durfte man aber noch Flüssigkeiten mitführen. Danach bogen wir links ab und ich meldete mich beim Büro für Tax-Free-Einkäufe, um mir meinen Stempel abzuholen. Allerdings wollte der Beamte nur eine Rechnungskopie sehen, weder war die Ware interessant, noch bekam ich einen Stempel.

Gegenüber erfolgte dann recht flott der Check-In und so waren wir viel zu früh auf dem Weg zum Gate. Da hätte ich mir vielleicht eine spätere Abholzeit gewünscht, denn so spannend ist der Flughafen dann auch nicht. Jedenfalls standen wir am Ende der Treppen wieder vor einem Security Check, diesmal mussten die Flüssigkeiten aber im bekannten Rahmen verschwinden. Direkt danach wurde der Pass kontrolliert und abgestempelt, dann konnten wir uns ans Gate begeben. Dort warteten wir fast zwei Stunden bis zum Abflug.

Der Flug war angenehm und ruhig, das Flugzeug war voll besetzt. Man sah unter den Passagieren einige Gesichter, die man schon auf dem Hinflug gesehen hatte und auch einer der Flugbegleiter kam mir bekannt vor. Pünktlich landeten wir um 13.45 Uhr in Stuttgart und mussten etwas an der Passkontrolle warten. Dafür war das Gepäck dann aber auch schon am Kreiseln, als wir zum Band kamen. Durch den Zoll spaziert und schwupps…hatte uns Deutschland wieder. Gott sei Dank begrüßten uns milde neun Grad, da war die Umstellung zu Antalya nicht so schlimm, denn dort hatte uns Regen verabschiedet.

Als ich abends zu Hause in meine E-Mails schaute, hatte Güner bereits Wort gehalten und allen Interessierten seine Informationsmappe über die Türkei bzw. Kappadokien per E-Mail zukommen lassen. Das ging wirklich fix. Beim Durchlesen zogen die Erinnerungen an die Ausflüge vor dem geistigen Auge vorbei und machten doch ein wenig wehmütig.

Die Türkei und Kappadokien hatten mich in der kurzen Zeit in ihren Bann gezogen, ich war wirklich begeistert von Land und Leuten. Jetzt freute ich mich richtig auf die folgenden Tage, wenn ich nach und nach meine Fotos auswerten würde und meiner Familie von der tollen Reise berichten könnte. Ich kann wirklich jedem einen Ausflug in das wunderschöne Land empfehlen und machen Sie es wie ich: Buchen Sie eine Rundreise oder wagen Sie es auf eigene Faust.

Egal wie: Die Türkei ist einfach zu schade, um nur als Ziel für einen Strandurlaub zu dienen. Eine Rundreise öffnet einem die Augen und zeigt das Land in einem ganz anderen Licht. Die Erlebnisse sind wirklich unvergesslich. Und wenn ich vielleicht etwas vergessen oder zu kurz beschrieben habe, entschuldige ich mich in aller Form, aber es war teilweise einfach überwältigend und man kann gar nicht alles protokollieren und in Worte fassen.

Liebe Grüße, Selamlar!

Ihr Reiseverlauf

Märchenhafte Landschaft
Woran denken Sie bei Kappadokien? Eine der wohl bizarrsten Regionen der Welt erwartet Sie auf dieser Reise mit ihren einzigartigen Felsformationen, unterirdischen Städten und Feenkaminen. Wasser und Wind haben die Tuffsteinablagerungen gewaltiger Vulkanausbrüche im Laufe von Jahrtausenden zu einer bizarren Landschaft geformt. Wie im Märchen fühlt man sich bei der Wanderung durch diese “Zuckerguss-Welt“. Nur Kappadokien reicht Ihnen nicht?

Ihr Reiseverlauf
1. Tag - Anreise. Flug nach Antalya, Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Transfer zu Ihrem Hotel in der Region Antalya oder Belek.
2. Tag – Antalya/Belek - Konya - Kappadokien (ca. 520 km). Am frühen Morgen erfolgt die Fahrt über Konya in Richtung Kappadokien. In Konya besuchen Sie die Grabmoschee von Mevlana, dem Gründer des Mevlana-Ordens. Dieser Orden ist für seine tanzenden Derwischen bekannt. Die weißen Gewänder fliegen bei den schnellen Drehungen. Anschließend Weiterfahrt nach Kappadokien. Übernachtung in der Region Kappadokien.
3. Tag - Kappadokien (ca. 100 km). Erleben Sie unvergessliche Momente während Sie durch die traumhaften Täler Kappadokiens wandern (ca. 1.5 - 2 Stunden). Die Wanderroute ist leicht bis mittelschwer (festes Schuhwerk ist erforderlich). Diese faszinierende Mondlandschaft wie aus Zuckerguss hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Übernachtung in der Region Kapppadokien.
4. Tag - Kappadokien (ca. 70 km). Heute besuchen Sie das Freilichtmuseum Göreme mit seinen berühmten Höhlenkirchen. Erstaunlich, wie gut die Fresken hier teilweise noch erhalten sind. Anschließend geht es bis zu 50 m in die Tiefe in eine der vielen unterirdischen Städte. Können Sie sich vorstellen, dass hier einst Christen Zuflucht fanden? Übernachtung in der Region Kappadokien.
5. Tag - Kappadokien (ca. 80 km). Das urige Dorf Sognali und das berühmte Rote Tal erwarten Sie schon. Diese markante Farbe! Wollten Sie schon immer einmal erfahren, wie ein Teppich geknüpft wird? In einer Teppichknüpferei lernen Sie heute die älteste Handwerkskunst der Türken näher kennen. Noch mehr über türkisches Handwerk erfahren Sie im Anschluss in der bekanntesten Töpferstadt Anatoliens – Avanos. Beeindruckend, wie schnell die Waren geformt werden! Zum Abschluss des Tages haben Sie die Möglichkeit, die Region noch einmal auf intensivste Weise auf sich wirken zu lassen: bei einer Ballonfahrt (wetterabhängig, vor Ort buchbar, ca. € 150.- p. P.). Aus der Vogelperspektive wirkt Kappadokien wie eine Märchenlandschaft! Übernachtung in der Region Kappadokien.
6. Tag - Kappadokien – Antalya/Belek (ca. 500 km). Am frühen Morgen startet die Fahrt nach Antalya. Herrliche Landschaften auf der weltbekannten Seidenstraße ziehen an Ihnen vorbei. An einer Karawanserei machen Sie Halt und haben Zeit diese zu besichtigen. Spazieren Sie über den Innenhof, durch die ehemaligen Ställe und die Quartiere für die Reisenden. Lassen Sie sich in die Zeit zurückversetzen, in der ganze Karawanen hier ihr Quartier für die Nacht aufgeschlagen haben. Übernachtung in der Region Antalya oder Belek.
7. Tag – Antalya/Belek (ca. 80 km) Aufgrund des beliebten Hafens, der urig verwinkelten Altstadt und des mediterranen Klimas zählt Antalya zu den schönsten Städten der Türkei. Über viele Jahre hat sich die Stadt zum beliebten Ankerplatz für Yachten aller Bauarten gemausert. Bestaunen Sie die imposanten Schiffe. Das Rauschen der tosenden Karpuzkaldiran-Wasserfälle bleibt Ihnen im Ohr. Und diese Aussicht – beeindruckend! Im Laufe des Tages besteht die Einkaufsmöglichkeit für Schmuck- und Lederwaren (inkl. Präsentation und Beratung). Bringen Sie Ihren Lieben zu Hause doch eine Kleinigkeit mit. Übernachtung in der Region Antalya oder Belek.
8. Tag - Abreise. Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland.